Wie schon im Vorjahr war es dem SI-Club rund um dessen Präsidentin Pia Leiting und Vizepräsidentin Katja Soehnle-Miele gelungen, eine starke Allianz für diese Aktion zu schnüren: Gemeinsam mit den anderen heimischen Frauen-Service-Clubs InnerWheel und Lions Bielefeld-Marswidis, mit Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), dem grünen Frauenforum, der Frauen-Union, des LWL-Klinikums, der Gleichstellungs- und der Frauenberatungsstelle sowie dem Verein „Trotz Allem“ informierten die Sorores umfassend und in direktem Gespräch mit den Passanten über das wichtige Thema „Keine Gewalt gegen Frauen“.
Dabei kam gut an, dass der Schwerpunkt der Aktion diesmal auf den Warnzeichen für eine toxische Beziehung lag. Sprüche wie „Wie siehst du denn wieder aus? Ich will nicht, dass du dich mit deinen Freundinnen triffst. Du machst doch immer alles falsch. Du kannst aber auch gar nichts. Das verbiete ich Dir! Du bist schuld! Du gehörst mir. Pass bloß auf, du, sonst setzt’s was!“ sind für viele Frauen herabwürdigend und bedrohlich. Aber leider Alltag. „Allerhöchste Zeit, um das Bewusstsein für diese ersten, manchem vielleicht noch harmlos erscheinenden Anzeichen von verbal und körperlich gewalttätigem Verhalten zu schärfen“, waren sich der Gütersloher Soroptimistinnen und ihre engagierten Mitstreiterinnen einig.
Sie nannten nicht nur Beratungsstellen und Notrufnummer, sondern auch aktuelle Zahlen: Im Kreis Gütersloh gab es 2021 laut Polizei 590 Fälle häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Das Gütersloher Frauenhaus, getragen vom Verein Frauen für Frauen und seit der Gründung des heimischen SI-Clubs von den Soroptimistinnen mit bislang knapp 20 000 Euro unterstützt, war im vergangenen Jahr mit 70 Frauen und Kindern stark ausgelastet. In der Frauenberatungsstelle wurden 492 Frauen wegen häuslicher und sexualisierter Gewalt beraten. Weshalb der Erlös des Orange-Day-Aktionstags – durch den Verkauf von Warnwesten und Schirmen mit dem Aufdruck „Stop violence against women“ sowie durch die Abgabe von Taschenalarmen gegen eine Spende – auch diesen Einrichtungen zugutekommt.