Ein ausverkauftes Haus, eine Fülle an Daten und Fakten und viele interessierte Fragen aus dem Publikum: Die jüngste Lesung der Gütersloher Soroptimistinnen in der Stadtbibliothek mit dem Wirtschaftswissenschaftler, Sozialmanager und Sachbuchautor Boris von Heesen war wieder ein voller Erfolg. So provozierend der Titel seines Buchs "Was Männer kosten" auch klingen mag, so nüchtern und sachlich stellte der Autor klar, dass es ihm nicht um Schuldzuweisungen oder um ein Anprangern seiner Geschlechtsgenossen gehe, sondern um eine rein faktenbasierte Auflistung jener Kosten in der Gesamthöhe von 63 Milliarden Euro, die toxisches männliches Verhalten unsere Gesellschaft jedes Jahr kostet.
Von Heesen machte deutlich, dass ein Lösungsweg., um dieser belastenden Schieflage ein Ende zu bereiten, nur das gemeinsame Bemühen von Männern und Frauen um mehr Gleichberechtigung sein könne. Dafür müssten aber Stereotype und anerzogene Rollenklischees beseitigt werden. Eine schwierige und langwierige Herausforderung - was sich auch bei der anschließenden Diskussion über Gütersloher Gegebenheiten offenbarte. Immerhin konnte der in Darmstadt als Krisenberater für Männer und Jungen arbeitende Autor den ein oder anderen Tipp aus seiner reichhaltigen Erfahrung geben, wo man(n) wegweisende Initiativen oder inspirierende Ansprechpartner*innen findet.
Und auch beim abschließenden Signieren gab der 56-Jährige, der in Deutschland zu den Pionieren der Online-Marktforschung zählt, noch bereitwillig Antworten zu seinem Umgang mit Statistiken, zu seiner Art von Recherchen und auch Auskunft darüber, ob und wie er aufgrund seiner Veröffentlichungen angefeindet wird.
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