Unsere Clubschwester Ellen Haase beim SI Club Friedrichshafen

So schützen Schüler ihr bestes Stück, den Kopf 

Soroptimistinnen organisieren Info-Tag über Sinn und Zweck eines Fahrradhelms

 „Schütze dein Bestes“ sind die Schüler der Jahrgangsstufe sechs der Bodenseeschule St. Martin aufgefordert worden. Der Soroptimisten International Club Friedrichshafen hatte zu der Veranstaltung eingeladen. Polizeihauptkommissarin Ellen Haase referierte an der Bodenseeschule über Sicherheit beim Fahrradfahren.

„Nicht immer, das sieht doof aus“, bekennt ein Schüler, der ehrlich auf die Frage geantwortet hat, ob er immer einen Helm trage. Ellen Haase hatte um ehrliche Antworten gebeten und diese auch bekommen. Manche tragen immer einen Helm, andere gelegentlich und wiederum andere „immer, außer auf kurzen Strecken“.

Die Polizeihauptkommisssarin ist seit 38 Jahren in ihrem Beruf tätig und engagiert sich auch außerhalb ihres Dienstes für den Verkehrsschutz. Als Opferschutzbeauftragte hat sie nicht nur mit der Theorie zu tun, sondern betreut Familien, deren Angehörige bei einem Fahrradunfall verstarben. „Im Jahr verunglücken 350 Fahrradfahrer tödlich“, erzählte sie. Diese Zahl sei belegt, „aber nicht die der Schwerverletzten“. Was das bedeutet, hat sie den Schülern mit einem Film verdeutlicht und betonte: „Das hier ist keine Schauspielerin, das ist wirklich passiert. Und die Mutter hat uns erlaubt, darüber einen Film zu drehen, damit andere Kinder und Jugendliche begreifen, wie wichtig es ist, einen Helm zu tragen"

Beate kann nur noch atmen

Die Dokumentation von der 16-jährigen Beate, die durch einen Sturz vom Fahrrad von heute auf morgen zu einem Schwerstpflegefall wurde und nichts mehr konnte, ließ die Schüler auf ihren Plätzen verstummen. „Was konnte Beate überhaupt noch?“, wollte die Kommissarin im Anschluss an den Film wissen und die Schüler kamen schnell darauf: Nur noch atmen. Hätte sie einen Helm getragen, wären die Folgen vermutlich andere gewesen.

Ellen Haase zeigte Frontscheiben von Autos, die mit Fahrradfahrern kollidierten, wies auf die Unterschiede hin, je nachdem ob der Fahrradfahrer einen Helm getragen hatte oder nicht. „Sieben Jahre hat Beate noch gelebt, wurde künstlich ernährt, musste Windeln tragen und starb 2007 in den Armen ihrer Mutter“, erzählte die Hauptkommissarin.

Ganz anders verhielt es sich beim Sturz von Charlotte. Haase zeigte den Schülern ein Foto von Charlotte, wie sie fröhlich in die Kamera lächelt und ihren kaputten Fahrradhelm in die Kamera hält. Sie hat ihren Verkehrsunfall fast unbeschadet überstanden. „Ihr Helm ist zerbrochen, aber sie ist gesund entlassen worden“, sagt Haase.

Die Referentin nannte viele solcher Beispiele und erläuterte an einem menschlichen Schädelmodell, was mit dem menschlichen Gehirn passiert, wenn es zu einem heftigen Aufprall kommt. Die sehr anschauliche Methode der Kommissarin hat das Interesse der Kinder geweckt.

Passt auf euer Hirn auf

„Ich hoffe, dass die Kinder zuhause mit ihren Eltern darüber sprechen“, meinte Haase. Denn Eltern müssten mit einem guten Beispiel vorangehen sagte die Referentin und machte deutlich: „Menschen mit Schädelhirntrauma sind am Ende ihrer Karriere. Wer im Leben was werden will, muss auf sein Hirn aufpassen“. Es gelte eben, das „Beste“ zu schützen.

Viele nützliche Tipps rund um das Thema Fahrradhelm gibt es auf der Internetseite www.fahrradhelm-macht-schule.de

Quelle : Schwäbische  Zeitung 1.Juli 2015

 


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