Opfer stammen aus der gesamten Gesellschaft

Der Club Soroptimist International unterstützt das Frauenhaus mit 4.000 Euro

Gütersloh (nw). Einmal mehr überreichte der Club Soroptimist International einen stattlichen Scheck an das Gütersloher Frauenhaus. Durch Aktionen auf dem Weihnachtsmarkt und im Bambi-Kino kamen 4.000 Euro zusammen, die jetzt von Frauenhaus-Sprecherin Petra Strauß entgegengenommen wurden.

„Seit der Clubgründung im Jahr 2008 haben wir kontinuierlich die Arbeit des Frauenhauses mit bislang 18.000 Euro unterstützt“, sagt Soroptimist-Präsidentin Prof. Andrea Kaimann. Der Club setze sich regional, national und weltweit für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen ein – und das am liebsten dort, wo Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird. Das Frauenhaus ist derzeit mit acht Frauen und neun Kindern voll belegt. Wer glaubt, dass es sichdabei ausschließlich um geprügelte Opfer aus anderen Kulturkreisen handelt, irrt“, sagt Petra Strauß. „Mehr als die Hälfte der Frauen sind Deutsche.“ Zudem stammen die mitunter auch hochbetagten Schutzsuchenden nicht nur aus sozialen Brennpunkten, sondern auch aus mittleren und höheren Bildungs- und Sozialschichten. „Es gibt 1.000 Geschichten, jede auf ihre Art beklemmend“, erläutert Strauß. Manche kämen mit nichts als der Kleidung auf ihrem Leib.

Die Hilfe dabei, die Frauen zurück in ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen, gestaltet sich für die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses mitunter schwierig. 25 bis 30 Prozent der laufenden Kosten

müssen mit Spenden abgedeckt werden, zudem bestehe eine permanente Überbelastung sowie Stalking und Drohungen durch erboste und gewaltbereite Ehemänner. „Das hat dazu geführt, dass zwei unserer vier Mitarbeiterinnen durch Burn-out für längere Zeit ausgefallen sind“, erklärt Strauß. Die vier vorhandenen, zu 75 Prozent finanzierten Stellen, reichen nicht mehr aus, um das steigende Arbeitspensum zu bewältigen.

Die Soroptimistinnen unterstützen durch die regelmäßigen Spenden die wichtige Arbeit, möchte diese weiterhin gewährleisten und gleichzeitig auf einen unhaltbaren Zustand in Deutschland hinweisen. „Wenn die Würde desMenschen und die Familie – diesem Land als Grundwerte gehandelt – gesichert und geschützt werden sollen, dann gebührt den Frauenhäusern mehr Unterstützung und gesellschaftliche Wertschätzung“, so die Vertreterinnen des Clubs. Darin sind sie sich mit Petra Strauß als Sprecherin des Frauenhauses einig

Quelle. Neue Westfälische - Gütersloh  9./10 Juli 2016


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