Orange Days – Aktionstag am 25. November in Gütersloh

Mauersturz mahnt: „Keine Gewalt gegen Frauen“

Gütersloh. Vorsicht, wenn dir immer alle Schuld zugeschoben wird. Wenn dir absichtlich Angst gemacht wird. Wenn du von Menschen isoliert wirst, die dir wichtig sind. Wenn dein Äußeres immer wieder kritisiert wird. Wenn deine Bedürfnisse nicht gelten und vor allem: wenn dir körperlich weh getan wird. Es gibt viele Warnzeichen für eine toxische Beziehung. Und sie sind oft genug der Auftakt zu massiver häuslicher Gewalt. Um einmal mehr für diese Warnsignale zu sensibilisieren, um sie rechtzeitig zu erkennen und präventiv gegen Gewalt an Frauen vorzugehen, organisieren die Gütersloher Soroptimistinnen (Club Soroptimist International, SI) am Samstag, 25. November, erneut einen Aktionstag im Rahmen der UN-Kampagne „Orange The World“.

An drei Standorten in der Gütersloher Fußgängerzone – vor der City Wache (Königstraße 1), an der Berliner Straße Nr. 6 und am Berliner Platz/Ecke Kökerstraße - werden von 10 bis 14 Uhr an Info- und Aktionsständen aufschlussreiche Materialien sowie Hilfs- und Beratungsadressen zum Thema verteilt. Darüber hinaus wird am zuletzt genannten Standort um 11.55 Uhr und zum Abschluss der Aktion eine „Mauer“ aus leuchtend orangefarbenen, mit den oben genannten Warnsignalen beschriftete Kartons symbolisch zum Einsturz gebracht.

„In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das sind mehr als zwölf Millionen Frauen. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch Ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin“, erklären SI-Clubpräsidentin Pia Leiting und Projektleiterin Katja Soehnle-Miele die Notwendigkeit solch eines Aktionstags. Und damit nicht genug:   Die Soroptimistinnen werden im Rahmen der 16 „Orange Days“ - vom 25. November bis zum 10. Dezember - einen vom Bundesfamilienministerium herausgegebenen, in 18 Sprachen erschienenen Hilfetelefon-Flyer an verschiedenen Stellen – öffentlichen Einrichtungen wie Stadtbibliothek oder VHS sowie in der Welle -, aber auch im Einzelhandel in Gütersloh zur kostenlosen Mitnahme auslegen, um Betroffenen einen Ausweg aus ihrer Leidenssituation zu zeigen.

Am Aktionstag selbst können die Soroptimistinnen wieder auf eine breite Frauen-Allianz bauen. Denn sowohl Vertreterinnen der heimischen Frauen-Service-Clubs Inner Wheel und Lions Bielefeld-Marswidis als auch vom Grünen Frauenforum, von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, der Frauen-Union, der Gleichstellungs- und Frauenberatungsstelle sowie vom Verein „Trotz Allem“ sind aktiv dabei. Sie werden nicht nur Infomaterial verteilen, sondern auch orangefarbene Regenschirme mit dem Aufdruck „Stop violence“ für den guten Zweck verkaufen. Zudem können Taschenalarme gegen eine Spende von fünf Euro erworben werden. Der Erlös kommt der Frauenberatungsstelle Gütersloh und dem Verein „Trotz Allem“ zugute.  

Gut vorbereitet für den Aktionstag am Samstag, 25. November, im Rahmen der UN-Kampagne „Orange The World“ sind die Gütersloher Soroptimistinnen: Sie wollen eine „Mauer“ mit Warnsignalen häuslicher Gewalt am Berliner Platz errichten und zum Einsturz bringen. (V. l.) Brigitte Helmig, Malene Lomholt-Busch, Birgit Troßbach, Iris Kriener, SI-Club-Präsidentin Pia Leiting und Projektleiterin Katja Soehnle-Miele.

Die 16-tägige UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 alljährlich auf das Thema Gewalt aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Die Kampagne zeigt auf, dass Gewalt an Mädchen und Frauen eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen darstellt. Mit den unterschiedlichsten Aktionen wird gefordert, dass diese Gewalt – im Kleinen wie im Großen – im öffentlichen Raum wie im Privaten aufhört, damit Mädchen und Frauen überall sicher und selbstbestimmt leben können. In diesem Jahr ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas Schirmfrau der in Deutschland durchgeführten Kampagne.

 

 


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