Wenn Frauen Karriere machen wollen

Wenn eine Frau wissen will, welcher Karriereschritt für sie innerhalb ihrer Firma möglich ist, solle sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen, sagt Sylke Fleischhut. Die Personaldirektorin des Süßwarenherstellers Storck in Halle referierte am Mittwoch im Rahmen der Reihe „Mittagsgespräche – Fachkräfte im Fokus“ bei Maas-Naturwaren in Gütersloh. „Beruflich erfolgreich – Wie ich mich für den nächsten Karriereschritt ins Gespräch bringe“, lautete Fleischhuts Thema. „Warum klärt man die Frage, welcher Karriereschritt für einen persönlich möglich ist, nicht mal mit dem Chef? Eine gute Führungskraft sollte darauf eine Antwort haben“, sagte die Referentin. Sie und die Zuhörerinnen waren zuvor von Firmen-Inhaber Reinhard Maas und Vera Müncher vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Ostwestfalen-Lippe begrüßt worden. Fleischhut betonte, dass es wichtig sei, die Erwartungen zu kennen, die der Chef an einen stelle beziehungsweise die in der erwünschten Position erfüllt werden müssten.

Eine Teilnehmerin warf ein, ob der Chef oder die Chefin die Nachfrage nicht als Unzufriedenheit über die aktuelle Stelle interpretieren würden. Fleischhut sieht in der Nachfrage nur Positives. Das Unternehmen könne sich darüber freuen, dass man bereit sei, mehr zu machen. Die Personaldirektorin sensibilisierte die Frauen dafür, einen Blick für Aufgaben zu haben, die noch keiner ausfülle. „Schauen Sie nach Hüten, die noch am Haken hängen, und fragen sie die Vorgesetzten, ob Sie diesen Hut aufsetzen dürfen.“ Aus Erfahrung wisse sie, dass zusätzliches Engagement honoriert werde. „In manchen Projekten kann eine Frau, die noch keine Führungskraft ist, ihre Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen.“ „Schreiben Sie sich auf, was das Unternehmen im vergangenen Jahr allein Ihnen zu verdanken hat. Das tut gut.“ Das Ergebnis kann durchaus dem Vorgesetzten in einem Gespräch mitgeteilt werden. „So machen Sie deutlich, welchen Mehrwert Sie für das Unternehmen bedeuten.“

Sylke Fleischhut hatte das Glück, einen Mentor in der Firma zu haben. Er habe sie dabei unterstützt, die erste Prokuristin von Storck zu werden. Kommentar einer Zuhörerin: „Statt einer Frauenquote sollte es eine Quote für Förderer für Frauen geben.“ Das nächste Mittagsgespräch für weibliche Fach- und Führungskräfte, Personalverantwortliche und sonstige Interessierte findet am Dienstag, 12. Mai, im Gesundheitszentrum Soma Fit in Gütersloh statt.


Quelle: Die Glocke, 6. März 2015


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